
Tja, viel ist nicht geblieben vom plantón... Nächsten Samstag wird an selber Stelle wegen des Nationalfeiertags die Armee vorbeimarschieren. Da mit allem Nationalen in Mexiko nicht zu spassen ist, zogen es die Besetzer vor, die Strasse zu räumen. Für Freitag ist noch eine Demo im Stadtzentrum geplant, und AMLO hat vor, sich bei der Gelegenheit zum, ich zitiere, "rechtmässigen Präsidenten" ausrufen zu lassen und eine Parallelregierung zu bilden. Präsident Vicente Fox hingegen zieht es vor, den Nationalfeiertag im Bundesstaat Guanajuato zu begehen, also das, was Bayern für Stoiber ist.
Eine Bilanz? Zunächst einmal: Mexiko ist nicht die Ukraine. Was in Osteuropa klappte, funktioniert hier nicht. Im Gegensatz zur Ukraine war der mexikanische Demokratisierungsprozess schon zu weit fortgeschritten. So zu tun, als befinde man sich noch im Jahr 1999, unter der Fuchtel einer bis ins Mark korrumpierten Einheitspartei, hat nicht viele Leute überzeugt. Immer weniger Leute übrigens, je länger die Besetzung andauerte. Statt einer grossen Volksbewegung, die von der Hauptstadt aus in der Provinz zu ähnlichen Besetzungen geführt hätte, verstummte allmählich die Begeisterung. In diesem Sinne erwies sich die Strategie der Regierung als erfolgreich: einfach austrocknen lassen, auf ein hauptstädtisches Phänomen reduzieren.
Also alles für die Katz? Nicht ganz. Ich diskutierte noch letztens mit Don Joaquín, einem unserer

Als ich heute abend den plantón überquerte, waren die Leute dabei, Zelte abzubauen, Planen zusammen zu falten und zu verladen. Alles mit der grössten Ruhe, wie schon die ganze Zeit über, seit der plantón besteht. Kann man sich von inspirieren lassen, wer weiss...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen