20 April 2006

Musik!

Ich hatte es mal erwähnt, aber die Sache weitet sich aus, also gebe ich noch was Senf hinzu: wie viele inzwischen wissen, spriessen seit einiger Zeit in der Blogosphäre die musikalischen Weblogs wie Pilzköpfe aus den Boxen. Noch schöner: es existiert eine Website, die praktischerweise als Sammelstelle für Musikblogs fungiert und Links zu den einzelnen Downloads anbietet. Legal? Illegal? Gut, wenn ihr euch von Mexikos aus einloggt, könnt ihr den lieben Mann einen guten Gott sein lassen und das Zeug einfach runterladen. Falls ihr euch von Europa aus einloggt, verständigt euch erst mit eurem schlitzohrigen Anwalt und dann könnt ihr das Zeug runterladen. Aber auch ohne Rechtsbeistand habe ich nicht den Eindruck, dass sich plötzlich FBI-Agenten, Bundesgrenzschutz oder Heilsarmee bei euch im Hausflur tummeln werden. Immerhin haben sich die Musikblogger einer Deontologie verschrieben: zum Beispiel bleiben die Songs nur für eine begrenzte Zeit online, manchmal nur für sieben Tage (obwohl man hin und wieder die ein oder andere nette Überraschung erlebt...). Der Akzent des Angebots liegt klar auf Indie-Rock, also Musik, für die es wenig oder kaum Promotion gibt. Der andere Schwerpunkt sind fast vergessene Klassiker, die es höchstens noch auf Vinyl gibt (erinnert euch: die runden schwarzen Scheiben mit dem Loch in der Mitte...). Oder wer erinnert sich noch an die Ventures, die Swan Silvertones, an Jacqueline Taïeb oder die West Coast Pop Art Experimental Band? Aha. Ich nämlich auch nicht.

Klarer Fall: Wahre Musikliebhaber sind angesprochen. Wenn ihr nur einmal im Jahr eine CD kauft und besagte CD die neue Madonna ist, dann sind solche Musikblogs wohl nichts für euch (jaja, schon gut, alles Geschmacksache...). Für die anderen empfiehlt sich ein 10-Giga-Speicher auf dem iPod.

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